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Erholt durch den Alltagsstress Teil 1

  • von Paul Mentzel
  • 03 Dez., 2020

Tausend Dinge, die den Tag bestimmen - muss das so sein?

Im 2. Teil der Serie „Muzel leben“ beschäftigen wir uns mit einem nicht minder wichtigen, aber oft unterschätzen Thema des Alltags.

Montag früh die Kinder in die Schule oder den Kindergarten bringen, unterwegs die ersten E- Mails lesen und Anrufe tätigen. Kollegen und Vorgesetzte warten mit neuen Ideen und Vorstellungen gleich an der Türschwelle zum Büro. Das Postfach ist voll, Termine müssen gemanagt werden, Kunden laufen Sturm mit Anrufen. Kaum angefangen den Berg abzuarbeiten, kommen auch im Minutentakt neue Aufgaben oben drauf. Für ein Mittagessen in Ruhe bleibt wenig Zeit. Sie essen neben der Arbeit am Schreibtisch eine Kleinigkeit vom Schnellimbiss, um Zeit zu sparen. Im Zweifel geht es auch mal ohne, oder?

Kurz vor Feierabend gibt es dann noch eine dringende Angelegenheit, die schlicht "nicht warten kann". Frustration macht sich breit, aber es nutzt nichts. Hastig abgearbeitet, geht es endlich aus dem Büro. Kind, Partner, Freunde warten schon zu lange auf Sie und verstehen wieder nicht, warum Sie so spät kommen. Am Abend gibt es dann nur noch eine schnelle Mahlzeit. Ein Letztes mal die E-Mails vor dem Schlafengehen checken und sich auf den kommenden Tag vorbereiten. Endlich Schluss, Sie schlafen zu kurz oder unruhig… bis der Wecker den neuen Tag ankündigt, der genauso werden wird.

Vermutlich können sich Einige hier wiederfinden. Vielleicht auch nur teilweise.  Letztlich verbringen viele Menschen Tage und Wochen damit zu arbeiten, Verpflichtungen zu erfüllen und von A nach B zu rennen. In einer immer schneller werdenden Gesellschaft mit immer komplexeren Anforderungen im Job an jeden Einzelnen, stehen Arbeit und Ruhezeiten häufig nicht mehr im richtigen Verhältnis zueinander. Mangelnde Energie, Stress, Überforderung und Unzufriedenheit sind einige der Folgen. Das Leben wird zu einer Reihe von Aufgaben, die schlicht Überhand nehmen. Leichtigkeit im Tun und Spaß an der Arbeit gehören schon länger der Vergangenheit an.

Wie kann man dem Hamsterrad entkommen? Wieder mehr Freude an der Arbeit entwickeln und Privatzeit wieder unbeschwert genießen? Mindway möchte mit Muzel alte Muster aufweichen und zum Umdenken anregen. Daher gehen wir heute auf ein für uns extrem wichtiges Thema etwas näher ein. Die Erholung oder Entschleunigung. Dies ist ein Denkanstoß. Wir möchten unsere Erfahrung weitergeben. Was jeder Einzelne daraus macht, bleibt Ihm/Ihr überlassen.

Im Folgenden möchten wir vorerst grob einzelne Methoden vorstellen, die zumindest uns helfen, im Leben nicht den Überblick zu verlieren. Und letztlich, nicht im Burnout zu enden.

Erholung im Allgemeinen ist wichtig zur Regeneration unseres Körpers, sowie des Geistes. Es ist entscheidend für unsere Leistungsfähigkeit und unsere Gesundheit. In der heutigen Zeit wird vor allem Wert auf Konzentration, Aufmerksamkeit, Durchhaltevermögen und Resilienz gelegt. Diese Dinge werden im Laufe des Lebens gezielt trainiert und ausgebaut. Was häufig vergessen wird, sind Regeneration und Erholung.

Ein Mensch, der regelmäßig Pausen einlegt und gut erholt ist, arbeitet effizienter und leistungsfähiger, wie viele Studien belegen. Noch wichtiger.... er führt ein gesünderes und längeres Leben. Er ist robuster gegenüber Erkrankungen und fällt seltener aus.


Was ist Erholung nun im Einzelnen? Was bedeutet sie und wie erhält man sie?

Als Erholung bezeichnet man generell den Vorgang, wenn sich ein biologischer Organismus nicht nur nach einer anstrengenden Tätigkeit, sondern auch nach Verletzungen oder Krankheiten durch eine Ruhephase wieder regeneriert und zu Kräften kommt.

Erholung kann somit als Prozess der Wiedererlangung psychischer und physischer Aktiviertheit verstanden werden.

Es gibt simple Möglichkeiten, die einfach in den Alltag zu integrieren sind. Jeder hat schon von ihnen gehört, umgesetzt werden sie jedoch eher selten. 


1. Eigene Zeitplanung

Ein gutes Zeitmanagement kann ein Grundgerüst für all diejenigen sein, die sich häufig gestresst fühlen und mehr Zeit für sich benötigen. Der Tag hat nur 24 Stunden, in denen wir neben der Arbeit noch "leben" wollen, schlafen und essen müssen, um gesund und leistungsfähig zu bleiben.

Interessanter Weise wird das Leben, Essen und Schlafen im Tagesplan meist vergessen. Dabei lässt sich Ihr Tag durch eine einfache Liste oder Aufzählung grob strukturieren. Alles, was bspw. in den nächsten 24-72 Stunden erledigt werden muss, wird aufgeschrieben und mit dem benötigten Zeitrahmen versehen. Machen Sie sich dabei keinen Stress mit konkreten Stunden. Nutzen Sie Zeitangaben wie kurz, mittelmäßig und lange. Priorisieren Sie Aufgaben. Legen fest, was in jedem Fall erledigt werden muss und was noch etwas warten kann. Hier, wie in der letzten Woche diskutiert, darauf achten, dass die Ziele SMART gewählt werden. Falls diese Methode nicht bekannt sein sollte, einfach den Artikel zum Thema „Projekte und Ziele“ lesen :) https://www.mindway.jetzt/spielraeume-trotz-zielvorgabe-projekt-vs-ziel 


2. Abgeben und delegieren

Geben Sie alle Aufgaben, die Sie nicht unbedingt selbst erledigen müssen, in andere Hände und fokussieren Sie sich auf die wichtigsten Aufgaben für Sie. Sie senken so Ihren Leistungsdruck und Kollegen, erfahren von Ihnen eine ganz neue Wertschätzung, wenn Sie Aufgaben delegieren, die Sie sonst selbst erledigt haben – ein wahrer Motivator. Hier sei der kleine Hinweis gegeben, nicht alles auf eine Person abladen, um den Druck nicht an anderer Stelle aufzubauen.

 

3. Pausen einplanen 

Klingt einfach und logisch, wird aber oft vergessen. Bewusst eine Pause zu machen, weg vom Schreibtisch oder dem Arbeitsplatz zu gehen und etwas zu essen, einen Spaziergang zu machen oder Musik zu hören. Hier muss jeder seine eigene Methode finden. Auch wenn die Zeiten stressig wirken, sind kleine Pausen immer möglich und essenziell. Auch diese sollten Platz in ihrer Liste finden. Sonst fallen diese dem "Stress" zum Opfer. Bleiben Sie realistisch. Im Zweifel lieber etwas mehr Zeit für die Anfahrt zum Kunden oder den Test eines neuen Produktes einplanen.

Für alle, die sich bisher keine bewussten Pausen gegönnt haben, hier einige Anregungen.

  • Der klassische Spaziergang in der Natur (gewohntes Umfeld verlassen und räumliche und gedankliche Trennung schaffen.)
  • Die Pause mal ohne Kollegen verbringen (da häufig die Arbeit ein zentrales Thema unter Kollegen ist. Vielleicht mal auf das gemeinsame Essen verzichten und etwas alleine unternehmen)
  • Musik/Podcast als Ablenkung (Kopfhörer auf und in eine andere Welt abtauchen)
  • Bewegung, gerade auch im Home Office (20 Minuten Radfahren, schnelleres Laufen oder ein kurzes Workout unterbrechen die Gedanken, in denen man festhängt und sorgen nebenher für ein gesünderes Dasein)
  • Ein Gespräch mit der Familie oder Freunden (wichtig dabei, die Verpflichtungen mal weglassen. Austausch über den Alltag, Gespräche über gemeinsame Zeiten)

Wie die Pause gestaltet ist, ist weniger entscheidend, als das zeitweise Abschalten von der Tätigkeit, die man gerade verrichtet. Eine Pause oder zwei am Tag reichen aber leider häufig nicht aus, um abzuschalten. Wichtig ist, Abstand zu gewinnen. Dazu gehört natürlich auch die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit. Grenzen zu setzen, sowohl beruflich, als auch privat, ist dabei essenziell.

 

Jeder sollte sich folgende Fragen einmal selbst stellen.

  • Muss ich wirklich 24 Stunden erreichbar sein?
  • Ist die E-Mail noch im Postfach, wenn ich morgen früh reinschaue?
  • Können Kollegen auf ihre Fragen auch morgen eine Antwort erhalten?

 

Die Mehrheit der Menschen wird wohl auf einen ähnlichen Schluss kommen. „Nein, es ist nicht so wichtig, dass ich im Feierabend noch die Welt retten muss, statt Zeit mit meiner Familie oder Freunden zu genießen. E-Mails können am nächsten Tag beantwortet werden. Mein Kollege kann bis morgen warten.“ Je ausgeruhter und fitter Sie sind, desto besser werden die Ergebnisse. Setzen Sie Grenzen, gehen sie offline. Schalten Sie das Arbeitstelefon, den Laptop oder das Tablet erst am nächsten Morgen oder gar erst vor Ort wieder an.

 

Bewegung zur Fokussierung

Die Zeit die Sie, gerade auch gedanklich, damit freimachen, könnten Sie bspw. für Bewegung nutzen. Ein großer Bestandteil mentaler und körperlicher Gesundheit. Sport befreit die Gedanken, hilft lang- und kurzfristig dabei, dass sie leistungsfähiger und belastbarer werden. Zusätzlich stärkt es Konzentration und Wohlbefinden. Im Selbsttest erkundet, eignen sich zum Beispiel Klettern, Golfen und alle Teamsportarten, um das Gedankenkarussel um Aufgaben zeitweise auszuschalten.

Für die Sportmuffel unter Ihnen soll gesagt sein, dass auch ein längerer Spaziergang oder Radfahren, um zum Beispiel von A nach B zu kommen, einen ähnlichen Effekt haben können. Im Zweifel zu Fuß die zwei Stationen zur Arbeit laufen. Oder auf dem Heimweg eine neue Strecke zu Fuß erkunden. So ein Ritual kann auch hilfreich sein, Distanz zwischen sich und der Arbeit zu schaffen.

 

Schlafen Sie gut

Natürlich kommen wir nicht umhin, das Schlafen zu betrachten. Die meisten unter uns, bekommen oder gönnen sich viel zu wenig davon. Die Auswirkungen bekommt man, direkt am nächsten Tag zu spüren. Man ist unausgeglichen, müde, langsam, träge und unkonzentriert. Wenn das zur Regelmäßigkeit wird, leidet die gesamte Lebens- und Arbeitsqualität.

Der menschliche Körper erholt und regeneriert am effektivsten im Schlaf. Wir fahren herunter und lassen den Alltag, die Sorgen und die Schwierigkeiten hinter uns. Die Ereignisse des Tages werden rekapituliert – je mehr es davon gab, desto mehr muss das Gehirn also verarbeiten. Zum Schlafen muss man sich also Zeit nehmen. An dieser Stelle erinnern wir an das Zeitmanagement. Rechtzeitig alle dringenden Angelegenheiten zu lösen, so dass man beruhigt ins Bett gehen kann. Bewusst Kinder und Partner/In darauf vorbereiten, dass man demnächst schlafen geht. Im Zweifel einfach mal den Fernseher ausschalten oder das Smartphone weglegen und bei seinen Gedanken ankommen. Den Tag abzuschließen und alle Störungen, soweit möglich, vermeiden.  Eine einfache Methode, die hilft, den Tag positiv zu beenden ist das eigene Erfolgsmonitoring. Was so hochtrabend klingt, ist recht simpel. Beantworten Sie sich jeden Abend drei wesentliche Fragen:

1.    Was ist mir heute besonders gut gelungen?

2.    Was konnte ich heute erledigen?

3.    Welches Erlebnis zusammen mit einer anderen Person war heute besonders angenehm?

Sie beschäftigen sich so nur mit den positiven Dingen des Tages und beenden diesen mit einer Grundzufriedenheit. Eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Schlaferlebnis. Je besser man schläft, desto erholter und leistungsfähiger ist man am nächsten Tag.

 

Raus aus dem Alltag

Für alle die Schwierigkeiten haben, zu Hause abzuschalten, empfehlen wir mehrere regelmäßige Kurzurlaube am Meer, im Wald oder auch als Städtetrip. Alles, was dabei hilft, dem gewohnten Umfeld zu entkommen und mal neue Bilder und Menschen zu sehen. Dabei ist die Länge der Auszeit häufig sehr individuell. Während einige Menschen mehrere kurze Auszeiten bevorzugen, benötigen andere drei Wochen am Stück, um sich komplett vom Stress der Arbeit und des Alltags zu erholen. In Familie oder Einzeln muss hier jeder für sich das optimale Maß und auch die Variante finden. Einfach austesten. Hier zwei Geheimtipps:

 

Meditation oder stille Yoga Reisen finden sich überall auf der Welt, auch in Deutschland:

https://www.bayern.by/erlebnisse/auszeiten/spirituelle-auszeiten/auszeit-im-kloster/toelzer-land/

https://www.bayern.by/erlebnisse/auszeiten/spirituelle-auszeiten/auszeit-im-kloster/toelzer-land/

 

Wer nach mehr Aktivität mit ähnlichem Effekt sucht, dem sei eine Hüttenwanderung in den Alpen zu empfehlen:

https://www.off-the-path.com/huettenwanderung/

https://www.campz.de/info/traumhaft-schoene-huettenwanderungen-alpen/

 

Nun gibt es neben den einfachen Mitteln für den Alltag auch gezielte Methoden, sich von Stress zu befreien, neue Energien zu tanken und sich gezielt zu erholen.

Im dritten Teil der Serie „Muzel leben“ beleuchten gezielte Methoden, sich von Stress zu befreien, neue Energien zu tanken und sich gezielt zu erholen. Darunter Meditation, autogenes Training, progressive Muskelentspannung und Yoga. Vielleicht geben wir Ihnen die ein oder andere Anregung, Erholung aktiv in Ihr Leben zu integrieren. Denn erholt und erfrischt lebt es sich deutlich leichter.

von Sophie Antoinette Lewin 16 März, 2021
„Agile Methoden“, ein Begriff, der seit der rasanten Digitalisierungswelle in aller Munde und in allen Köpfen ist. Er ist wichtig, richtig aber vor allem hipp und modern. Eben zeitgemäß. Jeder braucht sie, jeder hat etwas dazu zu sagen… Ja, aber was denn eigentlich? Bei genauerem hinterfragen, fällt schnell auf, dass der Begriff häufig mit Scrum oder Design Thinking in Verbindung gebracht wird. Schöne Namen, die in der Praxis, zumindest im Mittelstand und Kleinunternehmen doch eher befremdlich wirken. Wofür stehen all diese Begriffe? Sind es Werkzeuge? Methoden? Eine grundlegende Einstellung? Im Rahmen mehrerer Gespräche innerhalb unseres Netzwerkes fällt schnell auf, dass die Bedeutung und Wirksamkeit für viele doch recht unklar sind.
von Paul Mentzel 13 Jan., 2021
Nachdem wir uns im vorherigen Artikel der Meditation gewidmet haben, gehen wir heute im dritten und letzten Teil der Erholung, auf das Yoga, sowie dem autogenen Training, nochmal näher ein. Zwei Praktiken, die uns gerade in einer von Unsicherheit geprägten Zeit, beim Durchhalten und positiv Denken helfen können. Yoga und Mediation funktionieren gut für sich, ergänzen sich aber gut und können eine großartige Einheit bilden. Die Praxis des Yoga ist im Wesentlichen eine philosophische Lehre aus Indien. Durch ein ganzheitliches System an Übungen, welche Körper, Geist und Seele miteinander zu verbinden sucht, soll ein Gleichgewicht hergestellt werden. Eine Harmonie des gesamten „Apparates“ Mensch. Es ist eine bewusste Lebensweise, die weit mehr als Atmung und körperliche Anstrengung beinhalten. Yoga wird von Menschen weltweit, unabhängig von Religion oder Herkunft, praktiziert. Richtig angewendet, fördert es Gesundheit, mentale Stärke und Wohlbefinden.
von Paul Mentzel 15 Dez., 2020
Corona hält nach wie vor unser berufliches, sowie privates Leben fest im Griff. Die Bereiche verschmelzen vor dem Hintergrund des Zuhause Arbeitens für viele Menschen zunehmend. Der Stress ist jetzt ein anderer. Der Spagat zwischen Online-Meetings und Kinderbetreuung ist eine Herausforderung. Der eigene Schweinehund, der meint `mach ich später´, lässt Arbeitszeiten nicht mehr klar abgrenzen. Das Tag ein und Tag aus. Das zerrt an den Nerven. Kulturelle Einrichtungen, Sportmöglichkeiten, Restaurants und Cafés... geschlossen. Alles das, was uns entspannen oder abreagieren lässt, ist derzeit kaum mehr möglich. Doch es bringt alles nichts. Wir müssen irgendwie durch die Zeit kommen.
von Paul Mentzel 03 Dez., 2020
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von Antje Mentzel 27 Nov., 2020
Anhand eines Beitrags von Lea-Sophie Cramer bei Linkedin zum Thema Frauenquote gehen uns viele Gedanken durch den Kopf. Macht es vieles besser? oder anders?
von Antje Mentzel 27 Nov., 2020
In Corona-Zeiten verlieren Menschen die Toleranz gegenüber anderer Meinungen. Über den Bruch der zwischen zwei Fronten entsteht.
von Paul Mentzel 25 Nov., 2020
Wie erreicht man Ziele schneller und mit besseren Ergebnissen? Indem wir das Ziel zum Projekt umfunktionieren. Eine erfolgsversprechende Herangehensweise.
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